Löwen schlagen TV Aldekerk deutlich

Am sechsten Spieltag der Regionalliga Nordrhein hatten die Löwen aus Ratingen wieder Heimrecht. Zu Gast in der Gothaer Straße war der TV Aldekerk, der mit 7:3 Punkten auf dem vierten Tabellenplatz und somit vor den Dumeklemmer lag. Die SG belegte vor die Partie mit 6:4 Punkten den sechsten Rang. Nach der Niederlage in der Vorwoche gegen den MTV Rheinwacht Dinslaken, wollten die Löwen um ihren Kapitän Kai Funke eine Reaktion zeigen, ihr Trainer Khalid Khan musste im letzten Spiel vor der Herbstpause jedoch auf Ole Völker (Knie) und Jan Kerssenfischer (Sprunggelenk) verzichten.

Zu Beginn der Partie entwickelte sich zwischen dem Tabellenvierten und -sechsten ein ausgeglichenes Spiel. Filip Lazarov erzielte die ersten drei Treffer für die Löwen, Thomas Phlak und Can Green glichen jedoch umgehend zum 3:3 aus. Auch in den fünf Minuten nach der Anfangsphase konnte sich noch kein Team wirklich absetzen. Nach dem 5:5 konnte der TVA erstmals mit 5:6 in Führung gehen, Filip Lazarov konnte jedoch nach knapp zehn Minuten wieder zum 6:6 ausgleichen.

Anschließend steigerten die Dumeklemmer, um ihren Abwehrchef Ace Jonovski, die eigene Deckungsleistung und Keeper Divi Angelov erledigte das Übrige. Daraus konnten die Hausherren dann im Angriff Kapital schlagen und insbesondere über die erste und zweite Welle schnelle Tore erzielen. So konnte man sich schnell absetzen und führte nur drei Minuten nach dem Ausgleichstreffer bereits mit 10:6, was den TV Aldekerk in die Auszeit zwang. Viel änderte sich jedoch nicht – Marco Bauer und Etienne Mensger erhöhten auf 12:6, bevor Julian Mumme wieder für den TVA erfolgreich war und nach fünfzehn gespielten Minuten auf 12:7 verkürzte.

Die Löwendeckung wurde von Minute zu Minute stärker und ließ die Gäste aus Aldekerk zunehmend verzweifeln. Offensiv hielten die Ratinger das Tempo hoch, sodass man sich Tor um Tor weiter absetzen konnte. Marcel Müller, Etienne Mensger, Filip Lazarov und Yannik Nitzschmann erhöhten auf das zwischenzeitliche 17:7 nach 22 Minuten, bevor erneut Julian Mumme für die Aldekerker zum 17:8 netzen konnte. In den verbliebenen Minuten bis zum Pausenpfiff ließen die Löwen nicht nach und konnten die Führung so noch weiter ausbauen, Max Eugler traf schließlich kurz vor dem Pausenpfiff zum 22:9 Halbzeitstand.

Im ersten Durchgang klappte vieles so, wie es sich die Mannschaft vor Spielbeginn vorgenommen hatte. In erster Linie fightete man gemeinsam um jeden Ball und stand in der Abwehr kompakt zusammen. Darüber hinaus konnte man die stabile Deckungsleistung über das hohe Tempo endlich in Tore ummünzen, sodass die hohe Halbzeitführung durchaus verdient war.

Mit Beginn des zweiten Durchgangs wollte das Khan-Team da weiter machen, wo es aufgehört hatte und kein bisschen von seiner Linie abweichen. Nachdem Marco Bauer und Julian Mumme jeweils ein Mal zum 23:10 trafen, erhöhten Yannik Nitzschmann und Christian Mergner zur 25:10 Löwen-Führung. In Folge dessen konnte der TVA gleich mehrere Treffer in Folge erzielen. Drei Mal traf Christopher Teybl, ein Mal Thomas Jentjens, sodass es nach knapp 40 Minuten 25:14 stand. Diese elf-Tore-Führung hatte bis zum 27:16 Bestand, also die Löwen nochmals das Tempo verschärften. Christian Mergner und Max Eugler trafen zum 30:16, Christopher Teybl verkürzte für Aldekerk auf 30:17. Anschließend sorgte Filip Lazarov für ein vermeintliches Highlight der Partie, denn das 31:17 fiel per doppeltem Kempa-Trick mit Yannik Nitzschmann.

Die höchste Führung der Partie erzielte schließlich Yannik Nitzschmann nach knapp 53 Minuten mit seinem Treffer zum 36:18. In der Schlussphase konnte der TVA dann noch ein wenig Boden gut machen und verkürzte den Spielstand mit sechs Treffern in sieben Minuten auf das 37:24 Endergebnis.

Unter dem Strich geben die Löwen mit ihrer besten Saisonleistung die richtige Antwort auf die Niederlage zuvor in Dinslaken. „Gerade die erste Halbzeit war eine unglaublich gute Reaktion auf die letzten beiden schwachen Auswärtsspiele“, fasst Trainer Khalid Khan zusammen, „vorne haben wir fantastischen Handball gespielt und formidable Lösungen gefunden“. Der Auftritt seiner Mannschaft überzeugte aber nicht nur von der Einstellung her, sondern auch vom Spielerischen. „Wir konnten Profit aus einer starken Abwehr- und Torwartleistung schlagen und sind 30 Minuten lang gerannt“, sagt Khan zum Auftritt seiner Truppe, „später konnten wir die Führung sogar noch ausbauen, das ist bei Weitem nicht selbstverständlich“. Alles in allem ist das Ergebnis für Khan „der nächste Entwicklungsschritt aus den guten Trainingsleistungen“. In erster Linie freut sich Khalid Khan aber „für die Jungs, die haben es wirklich verdient“.

In den nächsten Wochen soll nun konzentriert weitergearbeitet werden, um diese Leistung nach der Herbstpause zu bestätigen. „Das Halbzeitergebnis ist natürlich ein Statement, nichts desto trotz müssen wir mit dieser Leistung verantwortungsvoll umgehen“, sagt Trainer Khan. Der einzige Wermutstropfen ist die Verletzung von Linksaußen Fabian Claussen, der sich in der zweiten Halbzeit ohne Fremdeinwirkung im Gegenstoß am Oberschenkel verletzte. Nach einer ersten Diagnose erleidet Claussen einen Muskelfaserriss und wird schätzungsweise acht Woche ausfallen. Weitere schlechte Nachrichten kommen von Linkshänder Jan Kerssenfischer, der mit Problemen am Sprunggelenk in der kommenden Woche operiert und somit die ganze restliche Saison ausfallen wird. Somit wird die Personaldecke leider immer dünner, die leichter angeschlagenen Spieler haben über die zwei wöchige Herbstpause nun die Gelegenheit, den Körper etwas zu regenerieren. Weiter geht es für die Löwen am 28.10. mit dem Heimspiel gegen TV Jahn Köln-Wahn.

Spielfilm: 0:0, 3:2, 6:6, 12:7, 16:7, 19:9, 22:9, PAUSE, 25:13, 27:15, 32:17, 33:18, 36:20, 37:24.

Strafminuten: SG 8 / TVA 10

Aufstellung: Angelov, Schmidt – Lazarov 9/4, Mensger 7, Nitzschmann 6, Bauer 5, Mergner 4, Eugler 3, Müller 2, Claussen 1, Funke, Plaumann, Jonovski.